Hohe Strafen haben noch niemanden von der Begehung einer Straftat abgehalten. Im Gegenteil, jeder Straftäter geht doch zunächst einmal davon aus, dass er nicht erwischt wird. Eine aktuelle Studie von Prof. Dr. Martin Jehle - Lehrstuhl für Kriminologie an der Universität Göttingen (Forschungsschwerpunkt Strafzumessung und Strafsanktionen; Kriminalstatistiken und spezifische Kriminalitätsformen; Straf- und Maßregelvollzug; Untersuchungshaft; Kriminalprävention und Opferforschung; Strafrechtspflege im europäischen Vergleich) kommt zu dem Ergebnis, je höher die Sanktion, desto größer das Rückfallrisiko.
(siehe dazu: http://lehrstuhl.jura.uni-goettingen.de/jmjehle/rueckfallstatistik.pdf)
Im Übrigen kostet ein Haftplatz den Steuerzahler 200 Euro pro Tag. Die Forderung einen Jugendlichen 15 Jahre statt 10 Jahre in eine Vollzugsanstalt zu schließen, kostet nach unseren Berechnungen pro Täter (bei 5 Jahren) 365000 Euro. Die Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS) würde solche Summen gerne der Jugendarbeit in unserer Stadt zukommen lassen.
Dr. Jehle kommt auch zu dem Ergebnis, dass Videoüberwachung keine Straftaten verhindert.
(siehe dazu: http://lehrstuhl.jura.uni-goettingen.de/jmjehle/Videoueberwachung.pdf)
Rechtpopulistische Forderungen sind nicht hilfreich, Jugendliche auf den rechten Weg zu helfen. Hier sind Taten gefordert. Wer Forderungen aufstellt, die mit dem Grundgesetz nicht vereinbar sind, sollte sich fragen lassen, ob er nicht zu weit nach rechts rutscht.
Die Bürgergemeinschaft für Solingen (BfS) fordert:
Stärkung der Jugendhilfe in Solingen
Keine Kürzungen beim Ferienspaß
Bildung von Synergien im Bereich der Präventionsarbeit
Für weitere Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Pressemitteilung vom Solingen, 08.01.2008
Markus Preuss, Stv. Vorstandsvorsitzender der BfS
BfS Archiv
Die Politik sollte christlich und nach demokratischen Grundsätzen agieren! Aktuelle Studie belegt: Je härter die Sanktion, desto höher die Rückfallquote
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- Kategorie: Familie, Jugend und Soziales
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