Die in den letzten Tagen in den Medien erschienenen Berichte über die im Jahre 2006 in einer Wohnung in Solingen-Mitte entdeckten verwahrlosten Kinder machen betroffen. Unser Mitgefühl gilt in erster Linie den drei Kindern. Unser Mitgefühl gilt aber auch den Beschäftigten des Stadtdienstes Jugend in Solingen, die unter schwierigsten Umständen ihr Möglichstes versuchen, um ihren verantwortungsvollen Aufgaben gerecht zu werden.
Die Aufnahme der Ermittlungen durch die Staatsanwaltschaft sind wohl juristisch nötig, tragen aber mit Sicherheit nicht zur weiteren Motivation der Jugendhilfe bei.
Trotz des schwierigen Spagats zwischen finanziellen Sachzwängen und dem Anrecht auf vernünftige und gute Betreuung ist es die Pflicht der Politik, dem Stadtdienst Jugend durch Bereitstellung angemessener Mittel ein erfolgreiches Arbeiten zu ermöglichen. Über Jugendhilfeausschuss und Rat sollten alle im Rat der Stadt Solingen vertretenen politischen Institutionen schnellstens einen Konsens finden, um dem Stadtdienst Jugend angemessene Arbeitsvoraussetzungen zu schaffen.
Politische Schuldzuweisungen sind hier unangemessen und absolut nicht hilfreich.
Pressemitteilung vom 10. März 2008
Reinhard Burski, Sprecher der BfS in Gräfrath