In der Klinikausschuss-Sitzung am 06.12.2005 wird im öffentlichen Teil das "rauchfreie Krankenhaus" thematisiert.

Es liegt eine Beschlussvorlage der Verwaltung vor, nach der das Städtische Klinikum die Aufnahme in das Deutsche Netz Rauchfreier Krankenhäuser beantragt und zunächst die Bronze- und dann die Silbermedaille anstrebt. Das bedeutet, dass Raucherzonen eingerichtet werden; die Goldmedaille beinhaltet dagegen die Umsetzung eines vollständig rauchfreien Krankenhauses und Krankenhausareals.

Grundsätzlich sind diese Bestrebungen zu begrüßen, wenn auch längst überfällig, zumal die Rauchfreiheit bereits als Qualitätsmerkmal in Qualitätsmanagementprogrammen für Krankenhäuser als Basiskriterium festgeschrieben ist. Die Bürgergemeinschaft für Solingen e. V. (BfS) ist jedoch der Ansicht, dass noch deutlichere Zeichen, gerade auch im Hinblick auf Jugendliche, dahingehend gesetzt werden müssen, dass das Nicht-Rauchen das Normale ist - und das Rauchen die -unrühmliche- Ausnahme sein muss.

Der Tabakqualm ausdünstende Arztkittel disqualifiziert seinen Träger für seine Aufgabe, als Vorbild gesundheitsbewusstes Verhalten dem Patienten und den Angehörigen nahe zu bringen. Das Einrichten von Raucherzonen, wie geplant, zum Teil in Treppenhäusern oder auf Balkonen, führt erfahrungsgemäß eben nicht zum ausreichenden Schutz der Nicht-Raucher vor Qualmbelästigung. Die Ergebnisse einer halbherzigen Einrichtung von rauchfreien Zonen kann der Interessierte beispielsweise an den angeblich rauchfreien Bahnhöfen in Ohligs und Düsseldorf-Hbf besichtigen.

Die Bürgergemeinschaft für Solingen e. V. (BfS) ist der Meinung, das Städtische Klinikum als Gesundheitszentrum täte gut daran, sich nicht mit Halbheiten auf diesem wichtigen Feld abzugeben. Damit sollte hier, wie auch in anderen Bereichen des Lebens, die Devise gelten: Warum nach Silber oder Bronze streben, wenn ich auch Gold erlangen kann.

Pressemitteilung, 05. Dezember 05
Dr. med. Roland Verch Vertreter der BfS im Klinikausschuss