Dieses Zitat von Ulrich Wickert in seinem Buch über ehrliche Politik fällt mir spontan ein, wenn ich an den aktuellen Leitstellenfall denke. Warum spricht Herr Weeke nicht davon, dass in der besagten Nacht Beamte auf der Leitstelle Dienst versehen haben, die nicht die notwendige Qualifikation besitzen, weder eine geforderte Gruppenführerausbildung besitzen, noch die in Münster durchgeführte Ausbildung für Leitstellenbeamte?

Das ist vergleichbar, wie ein Baby zum Schwimmen ins Wasser zu werfen. Erst machte es reflexartig einige Schwimmzüge, würde aber danach gnadenlos untergehen. Warum wird nicht gesagt, dass ein Beamter aus Wuppertal diesen Einsatz geleitet hat? Mehr Beamte waren nicht auf der Leitstelle. Hier wird Leitstellenpolitik zu Lasten von Betroffenen gemacht.

Was wäre, wenn Herr Weeke mit akuter Atemnot 45 Minuten auf einen Rettungswagen warten müsste? Hier liegt nicht das Problem in der Kommunikation zweier Beamter, sondern in der Führung. Die Führung hat hier versagt Herr Weeke. Sie müssen nicht sauer sein über unser Engagement, sie müssen für unsere Stadt reagieren (und zwar nicht phlegmatisch).

Fakt ist, dass es in Solingen Bürgerinnen und Bürger gibt, die der Politik der BfS vertrauen. Ist die Familie H. auf uns zu gegangen, um diesen Fall in die Öffentlichkeit zu bringen. Ich denke das spricht für sich. Warum sagt ein Herr Zinndorf von der Feuerwehr, dass so ein Sachverhalt nicht ein Einzelfall ist? Und wenn Herr Weeke ehrlich ist, sind die Probleme bei der Leitstelle vielschichtiger. Seine Aussage im Hauptausschuss, nach anfänglichen kleineren Schwierigkeiten laufe alles problemlos ist ein Witz. Nur dass die tatsächlichen Betroffenen nicht mehr darüber lachen können.

Wir fordern die Solinger Bürgerinnen und Bürger auf, uns Ihre Probleme mit der Feuerwehrleitstelle zu sagen. Rufen Sie uns auf dem Bürgertelefon an, Tel. 2214181.

Wir machen eine ehrliche Politik Herr Wickert Aber über Niveau, Herr Kesseler, muss man nicht streiten. Man hat es (wie wir) oder nicht. Warum hält die Stadt denn solche Sachverhalte unter Sanktionsandrohungen für Beteiligte Beamtinnen und Beamte unter der Decke?

PM vom 14.11.2007, Markus Preuß, Stv. Vorsitzender der BfS